In der traditionellen Heilkunde des Ayurveda erfährt die Frau eine hohe Wertschätzung – nicht zuletzt gilt Shakti, die weibliche Urkraft im Hinduismus, als Schöpferin von Leben im Universum.
Seit jeher steht im Ayurveda die Stärkung der Gebärmutter und damit der Weiblichkeit im Mittelpunkt der Frauenheilkunde, der Striroga.
Obwohl in den klassischen Schriften des Ayurveda keine Hormone als solche genannt werden, werden Krankheiten, die durch ein Ungleichgewicht unserer Hormone entstehen, mit einer Dysbalance der Doshas Vata, Pitta & Kapha beschrieben.
Auch Charaka erklärt, dass es kein Frauenleiden ohne eine Anhäufung von Vata gäbe, welches seinen Sitz im Becken, im Dickdarm, in der Blase, in den Oberschenkeln und im Fortpflanzungsgewebe hat. Ein außer Balance geratenes Vata Dosha ist demnach der Ausgangspunkt von Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane, für hormonelle Störungen und Dysbalancen in unserem Zyklus und der Menstruation.
Eine Vata-Dysbalance entsteht unter anderem durch:
- Stress
- Unregelmäßiger Lebensstil
- Fehlende Routinen
- Häufige oder lange Reisen
- Schlafmangel
- Kälte
- Trockene und kalte Speisen (Rohkost etc.)
- Stimulierende Lebensmittel wie Kaffee und Alkohol
- Zu viele äußere Reize (laute Musik, Medienkonsum, Lärm, etc.)
- Stark stimulierende Sportarten wie „HIIT“ oder intensives Cardio-Training
Durch Erdung das Vata Dosha Ausgleichen.
Entschleunigung, Wärme sowie Feuchtigkeit helfen, den Eigenschaften von Vata entgegenzuwirken und einen Ausgleich zu schaffen:
- Vata-ausgleichende Ernährung
- Regelmäßiges und langsames Essen
- Ausreichend Ruhe und Schlaf
- Struktur und Regelmäßigkeit im Alltag, z.B. durch eine ayurvedische Tagesroutine
- Wärme in Form von Ölmassagen und warmen Bädern
Neben diesen allgemeinen Empfehlungen zum Ausgleich von Vata enthält die Pharmakologie des Ayurveda ein breites Repertoire an Heilpflanzen für spezifische Frauenleiden, wie z.B. ausbleibende oder zu starke Menstruation, Zysten, Myome, Endometriose.
Beispiele für diese Heilpflanzen sind:
- Ashoka bei verstärkter Regelblutung, Endometriose und Weißfluss
- Shatavari als Phytoöstrogen, bei Hitzewallungen, bei ausbleibender Regelblutung und als stärkendes Frauen-Rasayana
- Brahmi in Kombination mit Shatavari beim prämenstruellem Syndrom
- Kumari (Aloe Vera) bei ausbleibender Regelblutung
Disclaimer: Nahrungsergänzungsmittel sollten nur nach Absprache mit einem*einer Ayurveda Mediziner*in eingenommen werden und dienen nicht als Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung.
Ayurveda zeigt uns viele individuelle Möglichkeiten auf, um die Balance im weiblichen Körper zu stärken. Schon die Charaka Samhita wusste um die Kraft der Weiblichkeit. So lautet ein bekanntes Zitat:
„Rechtschaffenheit, Reichtum, Überfluss, ja die Schöpfung überhaupt – alles kommt von den Frauen“
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