Die Sinnhaftigkeit des Yoga

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Yoga wird seit Jahren immer populärer. Allerdings sehen immer mehr Menschen diese tiefgründige Philosophie eher als eine Trendsportart und kennen die wesentlichen Aspekte der Lehre nicht. Das eigentliche Ziel ist nämlich nicht einen Körperknoten zu formen, sondern den inneren Zustand von Yoga zu erreichen, der als Einswerden des individuellen Bewusstseins mit dem universellen Bewusstsein beschrieben wird.
Wir haben Ihnen die 4 Pfade des Yoga hier bereits vorgestellt. Heute widmen wir uns einem dieser Teile, dem Raja Yoga. Das jahrtausendealte Yogasutra von Patanjali, ist die wichtigste Urschrift des Yoga und beinhaltet eine Art Verhaltenskodex mit 8 Elementen, die parallel und regelmäßig geübt werden sollten:

1. YAMA
Die erste Regel dieses Kodexes ist „Yama“ und beinhaltet 5 Unterpunkte. Es geht dabei um den ethischen und moralischen Umgang mit unseren Mitmenschen, den Tieren und den Ressourcen der Erde. Dazu gehört Gewaltlosigkeit (Gedanke, Handlung und Kommunikation) sich selbst und anderen Lebewesen gegenüber, Ehrlichkeit, keinem Menschen etwas wegzunehmen und auch geistig nichts zu beanspruchen, was einem nicht zusteht. Man soll bescheiden sein und Leidenschaften nicht zu sehr frönen, sondern mit seiner Energie haushalten.

2. NIYAMA
Der zweite Punkt „Niyama“ ist eine Art Empfehlung für die persönliche Lebensführung und umfasst ebenfalls 5 Regeln. Man soll den Körper rein, gepflegt und frei von schädlichen Einwirkungen halten – so wie wir es z.B. auch im Ayurveda lehren. Auch der Geist soll rein sein und man sollte sich Zufriedenheit, also heitere Gelassenheit im Geiste bewahren. Diszipliniertes, tägliches Üben mit Begeisterung ist ebenso wichtig wie Selbstreflexion, in der man eigene Gedanken und Meinungen kritisch hinterfragt. Zu „Niyama“ gehört auch, sich einer höheren Macht oder etwas Göttlichem zu öffnen – oder den göttlichen Funken in sich selbst zu finden.

3. ASANAS
Heute wird das uns meist bekannte dritte Element, die „Asanas“ (Körperübungen), als Yoga verstanden. Diese Übungen sind jedoch eine Vorbereitung auf die Meditation, denn sie befreien unseren Körper von Verspannungen, Dysbalancen und klären unsere Energiebahnen, um anschließend entspannt im Meditationssitz verharren zu können.

4. PRANAYAMA
Die vierte Säule ist „Pranayama“ – Prana = Lebensenergie und Yama = Beherrschung. Durch Atemtechniken können wir unsere Lebensenergie ganz bewusst lenken, denn durch bewusste Atmung kann man sich sowohl energetisieren als auch entspannen, zudem bewirken Pranayama Übungen einen Anstieg der Lebensenergie in unseren Energiekanälen.

5. PRATHYAHA
Der Rückzug der Sinne „Prathyahara“ ist der fünfte Bestandteil der Yogalehre und bedeutet, die Sinne auf die Innenwahrnehmung zu lenken und sich zu spüren, anstatt die Außenwelt wahrzunehmen. Das ist so ähnlich, wie wenn Sie in einem lauten Café in ein Buch und dessen Geschichte vertieft sind und dadurch um Sie herum für eine Weile nichts mitbekommen.

6. DHARANA
Um in die Meditationspraxis einzutauchen, benötigen wir den sechsten Teil der Lehre, die KonzentrationDharana“ genannt. Da der Geist jedoch dazu neigt umherzuschweifen, fällt es uns z.B. durch den Einsatz von einem Mantra, dem Visualisieren von einem Chakra oder durch die Fokussierung auf den Atem leichter, den Geist zur Ruhe zu bringen.

7. DHYANA
Die siebte Säule ist „Dhyana“, die Meditation selbst. Man gelangt in einen Bewusstseinszustand, in dem der Geist ganz klar und still ist, man erfährt inneren Frieden. Genauso, wie man den Schlaf nicht erzwingen, sondern nur in ihn hineinfallen kann, kann man in diesen tiefen Zustand der Meditation nur durch geistiges Loslassen & Entspannen hineingleiten. Sobald man beginnt darüber nachzudenken, wie schön ruhig es gerade im Kopf ist, bewegt man sich wieder heraus. Jeder noch so kleine Moment der absoluten inneren Stille zählt und mit regelmäßiger Wiederholung gelingt es, den Geist immer mehr in diesem Zustand entspannen zu lassen.

8. SAMADHI
Das letzte der acht Elemente der Yogaphilosophie bzw. der Meditation ist „Samadhi“. Wenn man Samadhi erfährt, komm es über die vollständige Ruhe des Geistes zum Einswerden des individuellen Bewusstseins mit dem universellen Bewusstsein. Diesen Zustand kann man schwer in Worte fassen und erst wirklich nachvollziehen, wenn man ihn bereits selbst erlebt hat. Hier erfährt man ein Gefühl von Auflösung aller für als normal erachteten Grenzen von Körper und Geist und wird von einer Glückseligkeit durchflutet, die dem Tausendfachen eines normalen Glücksgefühls gleichkommt und in jeder Zelle spürbar ist. Laut den alten Yogis und all denjenigen, die ihn bereits erfahren haben, ist dies der schönste Zustand, den man als Mensch erreichen kann. Es ist der Zustand namens „Yoga“.

Durch die im Yoga wichtigen, ethischen Grundsätze, gelangt man also zu einem sinnhafteren und erfüllteren Leben. Wer sich daher auf die ursprüngliche Lehre des Yoga einlässt, wird mit der Zeit mit einem ausgeglichenen und ruhigen Geist sowie einem gesünderen Körper belohnt – und vielleicht auch mit einer Kostprobe der grenzenlosen Unendlichkeit.

Im Ayurveda Parkschlösschen helfen Ihnen gerne dabei, sich neben einer Kur noch intensiver mit diesem Thema zu beschäftigen. Neben den 2 x täglich stattfindenden Yoga-Gruppenkursen, können Sie in einem privaten Yoga Retreat von den individuell auf Sie abgestimmten Yoga-Einheiten profitieren. Diese werden Sie gemeinsam mit einem unserer Yogalehrer erarbeiten. Tieferes Wissen erlangen Sie auch in unseren Vorträgen über Yoga Philosophie und in privaten Meditations Einweisungen.

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Kategorie Lifestyle, Yoga & Bewegung

Frau Völker ist gelernte Hotelfachfrau und hat in diesem Beruf 10 Jahre auf Kreuzfahrtschiffen gearbeitet. 2018 machte sie eine Yoga-Ausbildung in Nepal. Zurück in Deutschland folgte 2019 eine intensive Ausbildung zur Ayurveda Gesundheitsberaterin. Seit Mai 2019 ergänzt Frau Völker das Ayurveda Parkschlösschen Team als Yogalehrerin und Ayurveda Therapeutin.