Meditation gemäß der Doshas

Vata-, Pitta- und Kapha-Typen sind vom Gemüt her alle unterschiedlich gepolt, weswegen sie auch unterschiedlich auf die verschiedenen Meditationsarten ansprechen.
Welche Meditation sich für das jeweilige Dosha eignet, erfahren Sie hier:

Vata

Für Vata-Typen, die eher zu Hektik und wenig Erdung neigen und denen es schwer fällt, sich auf eine Sache zu konzentrieren, eignet sich die Meditation mit Mantren oder Visualisierungen. In der Praxis sollten sie darauf achten, dass Prana und das Element Äther nicht unnötig stark ansteigen. Im Gegenteil, Vata-Typen sollen durch die Meditation zur Ruhe kommen. Am besten nehmen sie sich nicht zu viel vor und halten sich an 1-2 Techniken, ohne ständig von einer zur anderen zu springen.

Eine mögliche Vata-angepasste Meditation kann so aussehen:

  1. 15 Minuten Asanas, die Sie durch meditative Bewegung zusammen mit langer und langsamer Ujjayi Atmung spielerisch in die Ruhe und Achtsamkeit führen, ohne dass Ihnen langweilig wird. Gut geeignet sind z.B. Krokodil, Katze, Kuh oder im Sitzen einatmend seitlich die Arme gestreckt über den Kopf führen und beim Ausatmen wieder herunter, wahlweise kann man bei der Ausatmung „Om“ singen.
  2. 5-10 Minuten ruhiges Anuloma Viloma (Wechselatmung) mit langer Ausatmung und ohne Anhalten der Luft (Kumbhakas), außer es entstehend in der Ruhe von alleine. Augen dabei geschlossen halten.
  3. Direkter Übergang von Pranayama (Arme senken) zu 20-minütiger Mantra Meditation, z.B. mit dem Bija Mantra Ram. Es kann auch gerne sanft gemurmelt werden. Die Konzentration sollte dabei auf Ram liegen. Falls der Geist abschweifen sollte, holt man ihn wieder zurück und haftet ihn erneut an das Mantra.

Pitta

Der dominante, hitzige und perfektionistische Pitta-Typ soll die Meditation nicht mit Druck angehen, sondern dadurch das Loslassen und die Entspannung sowie die Sanftheit üben und fördern. Er kann sich wahrscheinlich am besten von allen drei Doshas konzentrieren und hat es darum meist am leichtesten, bei der Sache zu bleiben.

Eine mögliche Pitta-angepasste Meditation kann so aussehen:

  1. 15 Minuten Asanas, erst 2-3 Runden Sonnengruß, um Stress und evtl. Aggressionen abzubauen. Währenddessen Ujjayi Atmung und achtsame, langsame Bewegungen, damit Sie entschleunigen und nicht einheizen. Anschließend sanfte Übungen, die innerlich das Loslassen und Hingeben fördern, wie eine Yin Yoga Vorbeuge-Übung oder die Stellung des Kindes.
  2. 5-10 Minuten Anuloma Viloma, genau wie bei Vata ODER sollte zu viel Hitze im Körper sein, dann davor eine kühlende Atmung durch den Mund (Sitali) wie z.B. einatmen und pustend ausatmen. Anuloma Viloma kann in dem Falle anschließend in die Ruhe führen, sobald der innere Druck weg ist.
  3. 20 Minuten Visualisierungs-Meditation mit kühlen und blauen Landschaften, dem Mond oder angenehmem Wasser (kein Feuer). Alternativ können Sie eine Mitgefühls-(Meta) Meditation durchführen, die Sie vom Kopf in Ihr Herz führt und Sanftheit, Liebe, Verständnis fördert.

Kapha

Der eher gemütliche und ruhig veranlagte Kapha-Typ sollte in der Meditation keine Chance zum Schlafen sehen, sondern darauf achten, dass er wach bleibt und nicht zu träge wird. Dafür kann er vorher anregende Bewegungen und Atemübungen machen, die ihm einen Energieschub geben. Dementsprechend sollte die Meditation nicht zu ruhig und lang sein (falls man zum Einschlafen neigt).

Eine mögliche Kapha-angepasste Meditation kann so aussehen:

  1. 15 Minuten knackiger Sonnengruß in nicht zu langsamem Tempo, damit der gesamte Kreislauf angeregt wird. Es darf ruhig etwas anstrengend sein, jedoch auch nicht komplett aus der Puste bringen.
  2. 5-10 Minuten Pranayama, am besten Kapalabhati oder Surya Bedha.
  3. 20-minütige bewegte Meditation, z.B. die Schüttelmeditation von Osho oder eine Gehmeditation. Als Alternative können Kapha-Typen die Mantra-Meditation wählen, bei der jeweils zu einer Silbe der Daumen auf einen der vier übrigen Finger gelegt wird und man quasi mit den Händen arbeiten muss, also beschäftigter ist anstatt nur in der Ruhe zu verweilen.

Haben Sie bereits eine passende Meditiationspraxis für sich entdeckt? Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns 🙂

2 Antworten zu „Meditation gemäß der Doshas“

  1. Avatar von Kristina
    Kristina

    Liebe Carina,
    danke für diese wundervollen Tipps für die einzelnen Doshas!
    Ich habe eine Frage zu dem Mantra, das du für den Vata-Typ empfiehlst. Meinst du mit RAM das Mantra, das zum 3. Chakra gehört? Oder RA(aa)M (also mit langem a ausgesprochen)? Wie findet man ein passendes Mantra? Durch ausprobieren? Oder hast du Empfehlungen für die Doshas?
    Liebe Grüße
    Kristina

    1. Avatar von Carina Preuß
      Carina Preuß

      Liebe Kristina,
      vielen Dank für Ihre Nachricht. Genau, ich meine das Bija Mantra Ram, das auch zum 3. Chakra gehört. Sie können aber auch jedes anderes Mantra nutzen, welches Vata beruhigt. Es gibt es mehrere Wege, um ein passendes Mantra zu finden. Manche erhalten es von einem Meditationsmeister, der spüren kann, welches passt. Andere, so auch ich, nehmen Mantren einfach selbst für sich an, nachdem man die Wirkung gefühlt hat. So nutze ich mehrere Mantren, die ich gerne in verschiedenen Situationen nutze – denn jedes Mantra hat eine andere Bedeutung und Energie.

      Herzliche Grüße
      Carina Preuß

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Kategorie Doshas, Yoga & Bewegung

Frau Preuß schloss ihr internationales Hotelmanagement-Studium an der École hotelière de Lausanne 2011 erfolgreich ab. Nach Stationen in der gehobenen Hotellerie trat sie in das Familienunternehmen Ayurveda Parkschlösschen ein. Hier durchlief sie im Zuge der Einarbeitung in den Hotelbetrieb zunächst die verschiedenen Abteilungen des Hauses und ließ sich parallel zum Ayurveda Lifestyle Coach und zur Yogalehrerin ausbilden. Von 2017 bis 2022 übernahm sie die Position der Geschäftsführerin des Ayurveda Parkschlösschens. 2022 schloss Frau Preuß ihre Heilpraktiker-Ausbildung ab und absolviert aktuell eine Weiterbildung zur Ayurveda Medizinerin.